Blogbeiträge über Good Practice Beispiele von Technologien fürs Alter(n)

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Buddy HomeCare: Preisgekrönte Good Practice in Thailand

Gemeinschaftsbasiertes Management- und Überwachungssystem

Buddy Homecare wurde von der Stiftung für die Entwicklung älterer Menschen (Foundation for Older Persons' Development, FOPDEV) im Jahr 2012 in Thailand ins Leben gerufen. Das Sozialunternehmen gewann mit ihrer Monitoring-Applikation im Jahr 2020 einen Preis für den innovativen Technologieeinsatz in der Altenpflege (Healthy Aging Prize for Asian Innovation, HAPI). Der Geschäftsführer, Sawang Kaewkantha, erklärt im Gespräch, weshalb Buddy Homecare so besonders ist.

Das Jahr 1999 wurde von den Vereinten Nationen (UN) zum internationalen Jahr der älteren Menschen ausgerufen. Das war der Anstoss, in Thailand die Stiftung FOPDEV zu gründen, die später das Pflegekonzept «Buddy Homecare» (BHC) initiierte. Nach der dreijährigen Entwicklungsphase finanzierte die Regierung im Jahr 2015 ein zweijähriges Pilotprojekt. Dabei möchte man allen Betagten, auch den Einkommensschwachen, gute Pflegeleistungen zu Hause sicherstellen. Das BHC-Programm bietet eine generationenübergreifende Lösung vielschichtiger Probleme älterer pflegebedürftiger Menschen, aber auch indigener Jugendlicher, die in Armut und mit begrenzten Bildungschancen in den Bergen wohnen. Sawang Kaewkantha erklärt: «Sie haben keine Möglichkeit zu studieren, weil sie in die Stadt kommen müssten. Das bedeutet, dass es für die Familie im Dorf sehr teuer wäre. Viele von ihnen werden ausgebeutet, oder bekommen billige Tageslöhne». Es handelt sich um Karen, Lahu, Hmong, minorisierte ethnische Gruppen mit eigener Sprache, die in Nordthailand und Myanmar leben. Das BHC bietet ihnen eine Ausbildung zum Pflegepersonal an. Sie haben damit die Chance, zum Wohlergehen älterer Menschen beizutragen, während sie gleichzeitig bessere Karriereaussichten erhalten. Zudem ist es für die Familien eine grosse Entlastung, wenn die junge Generation finanziell unabhängig wird. Sie absolvieren einen dreimonatigen Ausbildungskurs an der Fakultät für Krankenpflege der Universität Chiang Mai. «Wir nennen sie Betreuende, weil sie keine Freiwilligen sind, sie werden für die Arbeit bezahlt. Diese Pflegekräfte können wiederum den Freiwilligen der Gemeinde, die nur einen fünftägigen Alterspflegekurs absolvieren, Wissen vermitteln, wie sie mit älteren Menschen in der Umgebung arbeiten können. (…) Sie erfüllen gleichzeitig eine Supervisionsfunktion» sagt der BHC-Leiter und schildert noch weitere Vorteile des Konzeptes. In Thailand gehört Verantwortung für die Ältesten zu gesellschaftlichen Basisnormen. Viele Menschen geben ihre Jobs auf, um sich um ihre betagten Familienmitglieder zu kümmern. Sawang Kaewkantha ist beispielsweise sehr froh, dass er dank BHC-Betreuenden weiterhin arbeiten kann. Seine Frau hatte vor 2 Jahren einen Schlaganfall und braucht seither dauerhafte Pflege.

Die erfolgreiche Innovation
Die HAPI- Auszeichnung wurde dem Buddy Homecare Projekt allerdings nicht für die enormen sozialen Leistungen, sondern für den innovativen Einsatz einer Monitoring-Applikation verliehen. Die langjährige Erfahrung im Bereich der gemeindenahen Pflege der Stiftung wurde für die Entwicklung eines neuen Monitoringsystems genutzt. Was das Überwachungssystem von BHC von den anderen unterscheidet, ist der sozialunternehmerische Ansatz, der eine gerechte Gesellschaft anstrebt und sich gleichzeitig auf mehrere Zielgruppen auswirkt. Dank den digitalen Tools kann die Arbeit systematisch und effizient abgewickelt werden. Es gibt ein Dashboard, das von der Beurteilung über die Planung des Pflegeprogramms und die Pflegepraxis bis hin zur Datenerfassung reicht. Die App enthält Funktionen für die Durchführung von Gesundheitsscreenings, die Erstellung individueller Gesundheitsprogramme und die Ermöglichung von Nachuntersuchungen. Die Daten sind für die Betreuenden und Freiwilligen zugänglich, aber auch die Angehörigen können in Echtzeit auf die Informationen zugreifen. Pflegefachkräfte oder BHC-Freiwillige führen dann grundlegende Gesundheitsuntersuchungen durch, wie z. B. Blutdruckmessungen, und können bei Aktivitäten des täglichen Lebens helfen, wie z. B. Baden, Nägel und Haare schneiden und Haushaltführung. Dank systematischer Aufzeichnung und Überwachung von Gesundheitsdaten können Anomalien schnell bemerkt und behandelt werden. Darüber hinaus gibt es eine Leistungsbewertung der Betreuenden und einen Überblick über die Situation der älteren Menschen.

Zukunftspläne
Die sozialen Auswirkungen des Projekts sind tiefgreifend und vielfältig. Gemäss offiziellen Angaben ist die Sozialrendite des Buddy Homecare fünfmal so hoch wie die Investition der Regierung. Ausserdem ist das Programm sehr kosteneffizient und nachhaltig, weil es sowohl bezahlte als auch gemeinnützige Dienste anbietet. Die Stiftung verfolgt weiterhin vier Strategien: «Eine ist die Entwicklung der Gemeinschaft und der Organisation. Die zweite ist die Weitergabe von Informationen, das Wissensmanagement. Und der dritte Punkt ist die Vernetzung.», zählt Sawang Kaewkantha auf und ergänzt: «der letzte Punkt ist das Fundraising. Dies ist sehr bedeutend, weil Buddy Homecare in Zukunft die Ausweitung des Geschäftsmodells auf Bangkok und andere Regionen plant». Zudem bekamen sie von der Thai-Firma «Prueksa» einen Grant für den Aufbau eines Modell-Pflegeheims mit zehn Betten. «Wir arbeiten an dem Projekt zusammen mit einer lokalen Kirche. Das Ziel bleibt jedoch grundsätzlich, die älteren Menschen, solange es geht, vor Ort in gewohnter Umgebung zu unterstützen. Das Seniorenheim soll nur eine Notfall-Option sein. Nur alleinstehende pflegebedürftige Senior*innen, die auf keine Hilfe aus der Nachbarschaft zählen können, werden dort platziert.»

Interview: Samira-Salomé Hüsler, Rhea Braunwalder
Text und Übersetzung Monika Freund Schoch


Weiterführende Artikel:
Buddy HomeCare EN
Healthy Aging Prize for Asian Innovation EN

Auf dem Bild unten: Der Geschäftsführer von "Buddy HomeCare", Sawang Kaewkantha.

CareTable: eine innovative Technologie für die langfristige stationäre Pflege

Ein Gespräch mit dem Gründer von «CareTable», Herr Christoph Schneeweiss

Die fortschreitende Alterung der Gesellschaft stellt Pflegeeinrichtungen vor grosse Herausforderungen. Derzeit werden viele neue Technologien entwickelt, die versuchen, in diesem Bereich Entlastung zu bieten – eine davon ist der CareTable. Dieses überdimensionale Touchscreen-Gerät wurde speziell entwickelt, um die Lebensqualität der Bewohnenden in geriatrischen Betreuungszentren und Pflegeinstitutionen zu verbessern. Ein Gespräch mit dem Gründer der dynamisch wachsenden Firma gibt einen Einblick in die Entstehung von CareTable, in Funktionen, Herausforderungen und ethische Überlegungen rund um den CareTable.

Monika Freund Schoch (MFS): Heute dürfen wir Herrn Christoph Schneeweiss zum Gespräch begrüssen, der uns über eine spannende Technologie im Bereich der Altenpflege erzählen wird – den CareTable. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um mit uns zu sprechen. Können Sie uns vielleicht ein bisschen über das Produkt erzählen?
Christoph Schneeweiss (CS): Ja, gerne. Vielen Dank, dass ich hier sein darf. Es freut mich wirklich, über den CareTable sprechen zu können, ein Produkt, das wir vor knapp vier Jahren ins Leben gerufen haben. CareTable – was ist das genau? Man muss sich das wie ein überdimensionales Tablet vorstellen. Es handelt sich um einen grossen Touchscreen, fast schon wie ein Fernseher, der auf Rädern steht und sich ergonomisch in der Höhe und im Neigungswinkel an die Bedürfnisse der Bewohnenden von Pflege- und Altenheimen anpassen lässt. Auf diesem Tablet finden sich keine klassischen Apps, wie man sie von einem iPhone oder Android-Gerät kennt, sondern speziell für die Altenpflege entwickelte Anwendungen. Diese reichen von Biografiearbeit über Sport und Bewegung bis hin zu Unterhaltung in Form von Spielen – alles darauf ausgelegt, den Alltag in Pflegeeinrichtungen abwechslungsreicher und freudvoller zu gestalten.

MFS: Das klingt spannend. Wie ist die Idee für den CareTable entstanden? Was war der Ausgangspunkt der Entwicklung?
CS: Die ursprüngliche Idee stammt aus einer Masterarbeit der Martin-Luther-Universität Halle, genauer gesagt aus der pflegewissenschaftlichen Fakultät. Als wir 2019 unser Unternehmen gründeten, hatten wir zunächst etwas ganz anderes vor. Wir wollten einen IT-Dienstleister für die Pflegebranche aufbauen, aber das funktionierte nicht wie erhofft. Dann kam die Universität auf einen unserer Kunden zu und schlug die Zusammenarbeit mit einem der Studenten vor, der seine Masterarbeit darüberschreiben wollte, wie ältere Menschen mit einem grossen Touchscreen im Vergleich zu normalen Tablets zurechtkommen. Wir haben daraufhin einen Prototyp entwickelt, der von den Bewohnern erstaunlich gut angenommen und bis zu vier Stunden am Tag genutzt wurde. Das war für uns das Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg waren, und so haben wir das Produkt kontinuierlich weiterentwickelt. Heute wird der CareTable in rund 1.000 Einrichtungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz (z.B. Zürich, Dietlikon, Wallisellen, Erlinsbach, Willisau und Spiez) und Luxemburg eingesetzt.

MFS: Was war Ihre Rolle bei der Entwicklung des CareTable, und wie hat sich das Produkt weiterentwickelt?
CS: Ich bin einer der beiden Gründer und habe den CareTable zusammen mit Tobias Jecht ins Leben gerufen. Tobias kümmert sich hauptsächlich um die Kundenberatung und den Vertrieb, während ich für die internen Prozesse, die Produktentwicklung sowie Personal- und Finanzfragen zuständig bin. Bei der Weiterentwicklung des CareTable war von Anfang an klar, dass wir sehr nah am Feedback der Nutzer*innen arbeiten müssen – sowohl der Betreuungskräfte als auch der Bewohnenden. Dieses Feedback hat massgeblich dazu beigetragen, das Produkt so zu gestalten, dass es den Bedürfnissen der Pflegeheime gerecht wird.

MFS: Gab es Herausforderungen oder Schwierigkeiten bei der Entwicklung des CareTable?
CS: Ja, definitiv. Zunächst hatten wir wenig Erfahrung und mussten viel lernen. Ein grosser Fehler zu Beginn war, dass die erste Version des CareTable stationär war – ein Tisch mit vier Beinen, der weder mobil war noch in der Höhe oder im Neigungswinkel verstellbar. Das führte dazu, dass viele Bewohner, insbesondere Rollstuhlfahrer oder bettlägerige Personen, das Gerät gar nicht nutzen konnten. Anfang 2021 haben wir dann eine mobile, ergonomisch anpassbare Version entwickelt, die heute im Einsatz ist. Auch auf der Softwareseite gab es anfangs nur wenige Anwendungen, doch das haben wir stetig ausgebaut. Unser ursprünglicher Gedanke war, den CareTable vor allem als „Spieletisch“ zu nutzen, aber schnell wurde klar, dass er viel mehr Potenzial hat – etwa für Biografiearbeit, kognitive Förderung und Bewegung.

MFS: Inwieweit tragen der CareTable und seine Anwendungen zur Lebensqualität der Bewohner bei?
CS: Der CareTable eröffnet den Bewohnern ganz neue digitale Welten. Es ist faszinierend zu sehen, dass ältere Menschen, entgegen vielen Vorurteile, sehr gerne mit digitalen Geräten arbeiten, wenn sie entsprechend herangeführt werden. In Pflegeeinrichtungen gibt es oft einen Betreuungsschlüssel, der eine Vollzeitkraft auf 20 Bewohner vorsieht. Da kann es leicht passieren, dass einige Bewohner zu kurz kommen oder sich zurückziehen. Der CareTable ermöglicht es, mit wenigen Klicks ein Aktivierungsprogramm zu starten, das verschiedene Interessen und Schwierigkeitsgrade abdeckt. So lassen sich mehr Bewohner in die Betreuung einbeziehen, was sowohl den Bewohnern als auch den Betreuungskräften zugutekommt.

MFS: Welche Herausforderungen und Limitierungen bestehen heute noch beim CareTable?
CS: Natürlich ist nicht alles perfekt. Der CareTable ist ein wertvolles Werkzeug, aber er löst nicht alle Probleme. Eine grosse Herausforderung, an der wir aktuell arbeiten, ist die Individualisierung des Geräts. Zukünftig soll es möglich sein, Profile von Bewohnern zu erstellen, um deren persönliche Vorlieben und Biografie in das Aktivierungsprogramm einfliessen zu lassen. Aktuell arbeiten wir mit allgemeinen Schwierigkeitsgraden, aber das Ziel ist, individuelle Vorschläge basierend auf den Präferenzen und bisherigen Aktivitäten der Bewohneenden zu machen. Ausserdem möchten wir die Auswahl an Anwendungen weiter ausbauen, insbesondere im Bereich Sport und Bewegung. Es wird immer Bewohner geben, die aufgrund motorischer oder kognitiver Einschränkungen das Gerät nicht nutzen können oder einfach nicht wollen. Daher ist es wichtig, realistisch zu bleiben und keine überzogenen Erwartungen zu wecken.

MFS: Wie sieht es mit dem Thema Datenschutz aus? Gab es da Bedenken?
CS: Datenschutz ist in der Pflegebranche ein wichtiges Thema, und das berücksichtigen wir natürlich. Besonders bei Anwendungen wie Videotelefonie oder der Bildergalerie gab es anfangs Bedenken, weil es sich dabei um personenbezogene Daten handelt. Wir haben jedoch entsprechende Auftragsdatenverarbeitungsverträge und aktualisierte Datenschutzerklärungen, sodass diese Funktionen bedenkenlos genutzt werden können. Sollte in Zukunft die Individualisierung auf Bewohnerdaten basieren, müssen wir hier noch einmal ganz genau prüfen, wie wir den Datenschutz sicherstellen können.

MFS: Gibt es noch etwas, das Sie unseren Lesern oder Zuhörern mit auf den Weg geben möchten?
CS: Ja, mir ist es wichtig, ein anderes Bild vom Alter zu vermitteln. Technik und Digitalisierung finden auch in der stationären Pflege bei Menschen über 80 grossen Anklang. Es ist falsch, pauschal zu sagen, ältere Menschen hätten kein Interesse an Technik. Im Gegenteil, wenn man sie richtig heranführt, haben sie viel Freude daran. Wir sollten daher aufhören, ältere Menschen aufgrund eines veralteten Altersbildes von solchen Angeboten auszuschliessen.

MFS: Vielen Dank, Herr Schneeweiss, für dieses interessante Gespräch!
CS: Ich danke Ihnen.

Interview und Text: Monika Freund Schoch
Übersetzungen
EN: Monika Freund Schoch
FR: Rhea Braunwalder
IT: Lisa Kortmann
Mit KI-Unterstützung


Webseite des Herstellers

Auf dem Bild unten: Christoph Schneeweiss mit CareTable

D-Free: Technologie im Einsatz gegen die Auswirkungen von Harninkontinenz

Die Firma DFree lancierte 2017 einen tragbaren Ultraschallsensor, der den Füllstand der Blase misst. Mittels App erhalten die Benutzenden oder Pflegefachkräfte eine Nachricht, und können rechtzeitig eine Toilette aufsuchen. Dfree wurde 2020/2021 im Rahmen einer Pilotstudie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit 18 urologischen PatientInnen mit Blasenfunktionsstörungen über einen Zeitraum von drei Monaten getestet (Schönburg et al. 2023). Die Feedbacks zum Gerät waren positiv, auch wenn Verbesserungsvorschläge für die Benutzerfreundlichkeit geäussert wurden. Ebenfalls wurde Dfree im stationären Setting mit Pflegefachkräften getestet (Hofstetter et al. 2023). Das Interview mit Ty Takayanagi, Marketing Vize-Präsident von DFree USA, zeigt uns mehr über den bisher einzigartigen Ultraschallsensor.

Herr Takayanagi, was ist Dfree und wie ist es enstanden?
2015 schauten wir uns den Markt für Harninkontinenz an und erkannten ein riesiges Potential. Weltweit sind ca. 500 Millionen Menschen, darunter viele SeniorInnen, von Harninkontinenz betroffen. Die gängigen Maßnahmen sind Einlagen, Windeln, Medikamente oder invasive Operationen. DFree ist wie ein Timer für die Blase. Es lässt sich am Unterbauch mit einem Klebestreifen fixieren und ist mit einer Smartphone-App verbunden. Eine Zahl auf einer Skala von 1-10 zeigt an, wie voll die Blase ist. Wenn der Schwellenwert erreicht ist, wird eine Benachrichtigung zum Toilettengang gesendet.

DFree ist wie ein Timer für die Blase.

Wer war an der Produktentwicklung beteiligt und was war das Feedback?
Unsere Teammitglieder kommen alle aus unterschiedlichen Bereichen: Der CEO war Berater in der Gesundheitsbranche und hatte die ursprüngliche Idee. Unser CTO verfügt über eine Menge technisches Wissen und Erfahrung, und ich habe einen Hintergrund im Verkauf und im Marketing. Bevor wir 2017 das erste Produkt auf den Markt brachten, gab es verschiedene Prototypen. Wir haben unser Gerät mit vielen SeniorInnen und mit unseren Hauptkunden, den Pflegeheimen, getestet und erhielten Rückmeldungen darüber, was sie gut und was sie weniger gut fanden. Das erste Produkt war ein großer Sensor mit einer Batterie und einem Kabel. Das war zu sperrig, denn die Größe des Wearables ist für den Tragekomfort sehr wichtig. Jetzt ist alles in dieses kleine Gerät integriert. Außerdem musste das Gerät wasserdicht gemacht werden, für den Fall von Urinverlust.

Wie trägt DFree zur Verbesserung des Lebens älterer Menschen bei?
Letztendlich geht es darum, Selbstvertrauen und Würde zu stärken. Wir haben mit älteren Menschen gesprochen, die sich für ihre Inkontinenz schämen. Manche hören aus diesem Grund auf, soziale Kontakte zu pflegen oder reduzieren ihre Flüssigkeitsaufnahme. Wir möchten, dass Menschen ein bisschen mehr Selbstvertrauen haben und weiterhin das tun, was sie gerne tun. Natürlich ist uns bewusst, dass DFree die Harninkontinenz nicht heilen kann. Menschen mit schwerer Inkontinenz müssen immer noch andere Lösungen in Betracht ziehen.

«Letztendlich geht es darum, Selbstvertrauen und Würde zu stärken.»

Wie sieht die Zukunft von DFree aus?
Wir haben bereits über 5000 Einheiten in Japan und den USA ausgeliefert. Über 500 Altersinstitutionen verwenden Dfree. Da wir ursprünglich eine japanische Firma sind, sind diese hauptsächlich in Japan. Jetzt wollen wir das Produkt in Europa auf den Markt bringen. Das Ziel wäre mehr Sichtbarkeit in Europa zu erlangen und so auch passende Partner zu finden.

Wie sehen Sie die Rolle der Technologie im Bereich des Alterns?
Ich denke, sie ist riesig. In Japan werden bald 25 % der Bevölkerung älter als 65 Jahre sein. Es fehlt an Menschen, die sich um ältere Menschen kümmern, und wir müssen uns auf Technologie und Robotik verlassen, um sie zu unterstützen.

Interview: Rhea Braunwalder (aus dem Englischen übersetzt von Rhea Braunwalder)


Weitere Lektüre:
Schönburg, Sandra Helen; Hofstetter, Sebastian; Buhtz, Christian; Paulicke, Denny; Stoevesandt, Dietrich; Jahn, Patrick et al. (2023): Der Einsatz des DFree-Ultraschallsensors für ein ausgewogenes Blasenmanagement. In: Aktuelle Urologie 54 (6), S. 457–463. DOI: 10.1055/a-2107-8947.Hier klicken, um den Artikel online zu lesen

*Hofstetter, Sebastian; Ritter-Herschbach, Madeleine; Behr, Dominik; Jahn, Patrick (2023): Ultrasound-Assisted Continence Care Support in an Inpatient Care Setting: Protocol for a Pilot Implementation Study. In: JMIR research protocols 12, e47025. DOI: 10.2196/47025.*****

Jelly Nail Stickers: Eine Sicherheitslösung für Demenzerkrankte aus Japan

Orange Links: Umherirrende Demenzerkrankte sicher nach Hause bringen

*Orange Links wurde 2015 in der Präfektur Saitama, Japan, gegründet. Die Direktorin Yukiko Yoshida entwickelte einen Nagelaufkleber mit einem QR-Code und einem Identitätsprüfungssystem. Umherirrende Personen, die den Aufkleber tragen, können von Passantinnen mit einem Smartphone schnell identifiziert werden.**

Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) leben in der Schweiz rund 153 000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Die meisten dieser Menschen leben zu Hause und werden von Familienmitgliedern und anderen nahestehenden Personen betreut. Das Umherirren kann für alle Beteiligten eine hohe Belastung und Stress bedeuten. Im Vergleich zu anderen Identifizierungsmitteln wie GPS-Geräten, Aufklebern auf der Kleidung oder Schlüsselanhängern, die vergessen oder entfernt werden können, bietet der Gel Nagelaufkleber eine technisch einfache, kostengünstige und ausfallsichere Methode zur Identifizierung von wandernden Personen. Das Produkt wurde bei den Asian Health and Longevity Innovation Awards 2022 mit dem Großen Preis in der Kategorie "Technologie und Innovation" ausgezeichnet. In einem schriftlichen Interview mit Kazuhiko Sugimoto, dem Bruder der Gründerin Frau Yukiko Yoshida, erfahren wir mehr über dieses Produkt.

Institut für Alternsforschung (IAF): Herr Sugimoto, können Sie uns mehr darüber erzählen, wie das Projekt entstanden ist?

Kazuhiko Sugimoto (KS): Eine Person aus dem Bekanntenkreis von Frau Yoshida, die an Demenz erkrankt war, wurde 20 km von ihrem Haus entfernt aufgefunden, nachdem sie sich mit einem Fahrrad davongemacht hatte. Zunächst wunderten sich alle, warum sich die übermüdete Person so weit entfernt hatte. Es stellte sich heraus, dass der Ort, an dem die Person gefunden wurde, in der Nähe ihres ehemaligen Arbeitsplatzes lag. Frau Yoshida, die damals ein Fan von stylischen Nagelaufklebern war, kam auf die Idee, einen QR-Code-Nagelaufkleber mit einem Identitätsüberprüfungssystem herzustellen, um wandernde Demenzkranke zu identifizieren und ihre Angehörigen zu kontaktieren.

IAF: Welche Schwierigkeiten gab es bei der Entwicklung des Produkts?

KS: Da wir ursprünglich in der IT-Beratung und -Entwicklung tätig sind, hatten wir keine Vorkenntnisse im Pflegebereich. Etwa ein Jahr lang haben wir uns in Pflegeheimen, Demenzkliniken, der japanischen Hochschule für Sozialarbeit und Gemeindezentren einen besseren Einblick in diesen Bereich geschafft.

IAF: Welchen Beitrag leisten das Produkt und Technologien für ältere Menschen für das Leben älterer Menschen?

KS: Statistiken zeigen, dass selbst wenn sich Angehörige intensiv um Personen mit Demenz kümmern, es trotzdem vorkommt, dass Menschen mit Demenz unbemerkt herumwandern. Die Verwendung des QR-Stickers entlastet die Familie von Stress. Darüber hinaus glauben wir, dass Technologie eines der Instrumente ist, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDG) zu erreichen. In unserem Projekt beziehen wir uns auf das SDG 3 "Gesundheit und Wohlergehen" und SDG 11 "Nachhaltige Städte und Gemeinden".

Hier sind weitere Gründe, warum wir glauben, dass das Produkt das Leben von Menschen mit Demenz verbessert:

IAF: Wo wird das Produkt verkauft und ist es auch außerhalb Japans erhältlich?

KS: Das Produkt wird in Rathäusern und Pflegeheimen in ganz Japan verkauft. Wir möchten vor allem im asiatischen Raum expandieren und in einem zweiten Schritt auch nach Europa. Wir arbeiten in jedem Land mit Partner*innen vor Ort. Zum Beispiel haben wir in Südkorea mit einer Demenz Organisation Kontakt aufgenommen. Es braucht eine solche Organisation, die das Produkt lokal verbreitet und wir wären froh, auch von Organisationen und Unternehmen in Europa kontaktiert zu werden, die uns mit diesem Ziel helfen wollen.

Das Produkt ist in verschiedenen Sprachen erhältlich. Scannen Sie einfach die QR-Codes unten, um die verschiedenen Sprachversionen zu sehen:

Interview, Text und Übersetzung: Rhea Braunwalder
Illustrationen: Orange Links


Weitere Lektüre FR :
Jelly Nails

Joy for All: Roboterkatze für ältere Menschen

Ein Gespräch über die «Joy for all»-Katze und andere Technologien, die im Bereich Alter eingesetzt werden

Die Folgen von sozialer Isolation werden in den USA jährlich mit zusätzlichen Gesundheitsausgaben in Höhe von 6,7 Milliarden US-Dollar in Verbindung gebracht - vergleichbar mit den Ausgaben für Arthritis, Herzkrankheiten, hohem Blutdruck und Diabetes. Eine preisgekrönte Initiative in den USA liefert Roboterhaustiere an sozial isolierte ältere Erwachsene im gesamten Bundesstaat New York. Wir sprachen mit Josef Huber, einem Experten für Alterstechnologien, über die «Joy for all»-Katze und andere Innovationen. Er teilte mit uns einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen und Chancen bei der Implementierung von Technologien, die einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf das Leben älterer Menschen bieten können.

Roboterhaustiere werden seit langem erfolgreich in verschiedenen Therapien eingesetzt. Insbesondere um die kognitiven Fähigkeiten von Personen, die an Alzheimer oder anderen Formen von Demenz leiden zu verbessern, kommen Roboterhaustiere zum Einsatz. Das Pilotprogramm des NYSOFA (New York State Office for Aging) hat gezeigt, dass diese Haustiere die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Erwachsener auf einer umfassenderen Ebene positiv beeinflussen. Im Verlauf des Pilotprogramms im Jahr 2018 erhielten 60 Personen in 12 Landkreisen animatronische Haustiere über das Altersbüro ihres jeweiligen Landkreises. Durch die Anwendung der DeJong-Einsamkeitsskala zu verschiedenen Zeitpunkten im Projektverlauf liess sich feststellen, dass 70 Prozent dieser älteren Erwachsenen eine (zum Teil erhebliche) Reduktion der Einsamkeit sowie eine 75-prozentige Abnahme von Schmerzen erlebten. Deswegen wird das Projekt weitergeführt und ausgeweitet.

Josef Huber, der Leiter vom SimDeC (Simulation im Bereich Dementia Care) kennt verschiedene Technologien, die dazu beitragen sollen, dass Menschen im fortgeschrittenen Alter selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen können. Auch «Joy for all» hat in seinen Ausstellungsräumen einen Platz gefunden. Die Roboter-Katze begeistert Josef Huber persönlich nicht, da er «kein Katzen-Mensch» ist, aber er beobachtet viele Leute, die gern mit ihr spielen. In seiner Forschung dient sie eher als Katalysator für Diskussionen und können einen ethischen Diskurs über den Einsatz von Technologie fördern. Durch den Einsatz einer Handpuppe als alternatives Kommunikationsmittel wird versucht, den Dialog über solche Themen zu vereinfachen und Hemmungen abzubauen: «Wir wollen den Leuten Mut machen zu sagen: es ist gar nicht wichtig zu verstehen, wie die Technik genau funktioniert, sondern es ist wichtig zu sehen, wie sie wirkt.» Seine persönlichen Erfahrungen mit der Roboter-Katze verdeutlichen, dass ihre ansprechendes Aussehen nicht nur positive Reaktionen, sondern auch einige Herausforderungen mit sich bringt. Obwohl die Katze bei älteren Menschen positive Reaktionen hervorruft, und eine gewisse emotionale Bindung zu schaffen scheint, wird festgestellt, dass sie möglicherweise nicht alle Erwartungen in Bezug auf die Haptik erfüllt. Interessanterweise lehnen es einige Menschen ab, die Katze auszuschalten, da es sich anfühlt, «als würde man die Katze töten», sagt Josef Huber.

Herr Huber stellt sich allgemein viele Fragen bezüglich Praktikabilität und Rolle von Technologie im Bereich Alter: «Technologie oder Technik? Wenn wir von Elektronik sprechen, müssen wir anfangen hochzurechnen: Was bedeutet das an Energie? Was an Daten? Über welche Chancen und Risiken müssen wir nachdenken?» Grosses Potenzial sieht der Experte in den Kleinigkeiten, die den Alltag erleichtern können, und in der Individualisierung des Angebots auf Grund von Bedarfsanalysen. Er betont, wie entscheidend es ist, die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen zu verstehen und möchte «den Alltagsmehrwert der Technologie» besonders hervorheben. Er begründet seine Meinung: «Diese Bedarfe, die bleiben gleich. Die Technik hingegen hat sehr schnelle Innovationszyklen, sie verändert sich die ganze Zeit. Wenn wir mehr über Bedarfe reden, dann können wir auch die Komplexität der Technik meistern. Und das sind die Themen, die sich in meiner Arbeit wie ein roter Faden durchziehen. Ich möchte Geschichten erzählen und dadurch mehr über Bedarfslagen erfahren. Ein Mensch mit Schlaganfall hat ganz andere Anforderungen an einen Flaschenöffner als ein Mensch, der blind ist oder ein Mensch, der Schmerzen hat. Und da wird es dann interessant, Technik auch weiterzuentwickeln.»

«Joy for all» kann, genauso wie andere technologische Lösungen, einen bedeutenden Beitrag im Bereich Alter leisten. Diese Technologien müssen allerdings lebensdienlich und/oder bedarfsgerecht eingesetzt werden. Beispielsweise wird eine Person, die keine Katzen mag, kaum über diese Roboterlösung erfreut sein. Der Vergleich von verschiedenen Technologien - einschliesslich teurerer Alternativen zur Roboterkatze wie die Roboterrobbe «Paro» - hebt die Wichtigkeit von Auswahlmöglichkeiten und der Akzeptanz noch hervor. Ein weiteres Thema ist die negative Konnotation, die mit der Nutzung der Hilfsmittel verbunden ist. Man möchte nicht als «alt» oder «hilflos» gelten. «Wir brauchen einen stigmafreien Zugang zu technischen Lösungen», sagt der erfahrene Dozent. Im Kontext der Zugänglichkeit spricht Josef Huber über das von ihm gegründete Bürgerlabor mit dem Innovationszentrum zum Mitmachen (simdec.ch/page/izm) als innovative Initiative, um Gegenstände gemeinsam mit einer Story in die Quartiere zu bringen. Dies ermöglicht es vor Ort, Bedürfnisse aus der Bevölkerung zu erkennen und Beratung aus verschiedenen Perspektiven zu bieten. «SimDeC ist ein Ort, an dem wir uns treffen können. (…) Wir haben hier Platz für Personen, die sich auf Augenhöhe begegnen können, um über Technik zu diskutieren. Unsere Mission ist es aufzuklären, welche technischen Produkte oder vielmehr welche Bedarfslagen es gibt und wie wir damit durch Technik oder andere Hilfsmöglichkeiten umgehen können, um «Age(ing) in place» (Altern zu Hause) zu ermöglichen», fasst Herr Huber zusammen.

Interview und Text: Monika Freund Schoch


Weitere Informationen (auf Englisch):
NYSOFA Delivers Animatronic Pets to Older Adults in the North Country | Office for the Aging
Mehr über SimDeC:
SimDec

Livy Care: Digitale Assistenz für die Pflegebranche

Ein Interview mit Ali Reza Humanfar

In einer zunehmend digitalisierten Welt wird auch der Pflegebereich immer stärker von innovativen Technologien durchdrungen. Ein bewährtes Beispiel hierfür ist Livy Care, ein digitales Assistenzsystem, welches das Pflegepersonal unterstützen und die Sicherheit von pflegebedürftigen Personen erhöhen soll. Ali Reza Humanfar, Entwickler und Kopf hinter diesem Projekt, gibt Einblicke in die Entstehungsgeschichte, Herausforderungen und Zukunftspläne von Livy Care.

Livy Care wurde entwickelt, um den steigenden Anforderungen im Pflegebereich gerecht zu werden. „Livy Care ist ein digitales Assistenzsystem, das vorrangig Pflegepersonal unterstützt und die Sicherheit von pflegebedürftigen Personen erhöht“, erklärt Humanfar. Die Idee entstand aus einer persönlichen Erfahrung, als sein Vater nach mehreren Herzinfarkten einen Schlaganfall erlitt. Diese familiäre Herausforderung brachte Humanfar als Ingenieur dazu, über technische Lösungen nachzudenken, die in Notfällen schnelle Hilfe ermöglichen und Angehörige informieren können.

Die Entwicklung einer revolutionären Technologie
Die Reise von der Idee zur fertigen Technologie war lang und herausfordernd. Bereits 2010 begann Humanfar mit ersten Überlegungen, doch erst 2020 führte ihn seine Arbeit in der Sensortechnologie zur Entwicklung von Livy Care. „Wir haben Sensorfusion genutzt, um verschiedene Sensoren zu kombinieren und so eine präzise und zuverlässige Überwachung zu gewährleisten“, erklärt er. Sensorfusion, ein Prinzip aus dem autonomen Fahren, ermöglicht es Livy Care, durch die Kombination von Sensordaten die Stärken der einzelnen Sensoren zu maximieren und deren Schwächen auszugleichen.

Herausforderungen in der Entwicklung
Die Entwicklung eines solch komplexen Systems brachte zahlreiche Herausforderungen mit sich. Besonders das Problem der Fehlalarme stellte sich als grosse Hürde heraus. „Wir wollten eine Lösung entwickeln, die keine Fehlalarme erzeugt“, betont Humanfar. Es dauerte etwa zwei Jahre, bis die Hardware entwickelt war, die die verschiedenen Sensoren optimal kombinieren konnte. Parallel dazu wurde intensiv an der Software gearbeitet, die mittels Machine Learning Gefahrensituationen zuverlässig erkennt und so die Fehlalarmquote auf unter ein Prozent reduziert.

Einbeziehung der Zielgruppe
Während der Entwicklung von Livy Care legte das Team großen Wert auf die Einbindung der Zielgruppe. Ältere Menschen und Pflegeeinrichtungen wurden in den Prozess integriert, um sicherzustellen, dass die Technologie genau den Bedürfnissen entspricht. „Wir haben viele Interviews geführt, um die Nische und das Marktsegment genau zu identifizieren“, erklärt Humanfar. Besonders im Bereich der Nachtwachen in Pflegeeinrichtungen sahen die Entwickler einen dringenden Bedarf, den Livy Care adressiert.

Grenzen und Zukunftsaussichten
Trotz der vielen Vorteile von Livy Care gibt es auch Grenzen. „Eine der Limitierungen ist, dass unsere Lösung auf den Innenbereich beschränkt ist“, gibt Humanfar zu. Für die Überwachung im Aussenbereich bietet Livy Care derzeit keine Abdeckung. Allerdings können Wearables hier eine sinnvolle Ergänzung sein, die sich mit Livy Care kombinieren lassen. Blickt man in die Zukunft, so liegt der Fokus von Reza Humanfar und seinem Team darauf, das Pflegepersonal weiter zu entlasten. „Wir arbeiten daran, Lösungen zu entwickeln, die Routineaufgaben reduzieren oder eliminieren und so mehr Zeit für die eigentliche Pflege schaffen“, so der Ingenieur.

Ethik und Datenschutz
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entwicklung von Livy Care ist der Datenschutz. Die Daten werden lokal verarbeitet, sodass sie den Raum nicht verlassen. „Dies gewährleistet eine höchstmögliche Datensicherheit“, betont Humanfar. Mit Unterstützung von Datenschützern wie Professor Dr. Thomas Jeschke und Thomas Althammer wurde ein System entwickelt, das höchste Datenschutzstandards erfüllt.

Mission
Livy Care zeigt, wie Technologie dazu beitragen kann, die Pflegebranche zu verbessern und den Alltag von Pflegepersonal und auf Hilfe angewiesenen Personen zu verbessern. Trotz der Herausforderungen und Limitierungen ist Reza Humanfar überzeugt, dass Livy Care einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Pflegenotstands leisten kann. „Unsere Mission ist es, Pflegekräfte zu entlasten und gleichzeitig die Sicherheit der Pflegebedürftigen zu gewährleisten“, schliesst er das Gespräch ab.

Interview und Text: Monika Freund Schoch
Übersetzungen
EN: Monika Freund Schoch
FR: Rhea Braunwalder
IT: Lisa Kortmann
Mit Unterstützung der KI


Hersteller-Webseite

Auf dem Foto unten: Amir und Reza Humanfar (die Gründer)